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Donnerstag, der 7.12.1995

... wünscht die Redaktion allen Lesern! Da
dies die letzte Ausgabe vor Weihnachten, den
Ferien und des Jahres 1995 ist, haben wir eine
etwas andere Zeitung herausgebracht. Diesmal sind zwei Geschichten drin. Die nächste Ausgabe der DIURNUM CRITICUM wird vermutlich am 11. 1. 1996 erscheinen. (VEgMS)

Die Mahnwache



An der Stele in der Oberstraße, wo unsere Schule jedes Jahr seit 1992 eine Mahnwache veranstaltet, fand sie eben auch dieses Jahr statt, nämlich wie eh und je am 9. November, der Reichs-progromnacht. Das Programm., daß von Schülern unserer Schule insziniert ward, hatte drei Punkte: Als erstes ward die Familienhistorie der jüdischen Familie Löwenstein, die vor dem zweiten Weltkrieg in Düren wohnte, erzählt, dann verkündete man das Schicksal in jenem Kriege und schließlich ward ein Brief des Sohnes eines nach Schweden ausgewanderten Mitglieds der Familie vorgetragen. Danach gedachte man schweigend den Opfern des zweiten Weltkrieges. Das ganze dauerte circa 40 Minuten, allerdings allein die
Gedenkzeit über zehn Minuten, wobei einige Ungeduldige schon vor Beendigung abreisten. Bei Beginn bekam oder hatte nahezu jeder eine Kerze, die während der Gedenkzeit von manchen wichtigen Personen, zum Beispiel unserem Schulleiter abgelegt wurden. Diese Leute, die nicht warten konnten, hätten doch auch noch etwas bleiben können; es hätten sowieso noch etwas mehr Leute kommen können. Die Planung war zwar gut durchdacht, die Veranstaltung an sich war zwar langweilig gestaltet, doch das sind solche Veranstaltungen wohl immer, was wahrscheinlich auch der Grund für die magere Besucherzahl aus der Mittelstufe war. Doch man hätte allerdings sowieso nicht sehr viel verstehen können, da erstens die Vortragenden extrem leise sprachen und zweitens andauernd irgendwelche Autos vorbeifahren mußten, wogegen leider nichts zutunwar. (DjJ)

Unfälle in der Schule
In letzter Zeit mehren sich die Unfälle in der Schule, die vornehmlich während des Sportunterrichts stattfinden, so daß der Krankenwagen immer öfter das GaW besuchen muß. Zuletzt erst ward er für einen Jungen, höchstens siebtes Schuljahr, gerufen, als diesem wohl etwas in der neuen Turnhalle geschehen war. Angeblich sie er gegen die Wand gelaufen, so konnte die Redaktion der DIURNUM CRITICUM es jedenfalls aufschnappen. Als der Krankenwagen auftauchte, versammelten sich schätzungsweise zwischen 100 und 150 Schaulustige um diesen. Als der Junge nach mehreren Minuten schließlich auf einer Bahre in den Rettungswagen gebracht ward, waren keine äußeren Verletzungen sichtbar, er hatte jedoch eine Decke auf den Beinen liegen, auf der wiederum seine Hose und seine Schuhe lagen. nähere Angaben können wir leider nicht machen, wir sind allerdings für jede Zusatzinformation dankbar. (DjJ)

Keine Gewalt in der Schule
Genau am 10. 11. 1995 teilte ein Lehrer seinen Schülern mit, daß sich zwei Schulkinder der Klasse 9b geprügelt hatten. Er erzählte, daß es sich nicht nur um harmloses "rumschupsen" handelt, sondern daß sich die zwei ins Gesicht schlugen, einer sehr empfindlichen Stelle (Schläfe; Nasenbein; Auge). Fast jeden Monat kann man in den Zeitungen solche Meldungen lesen, die aber nicht ein "harmloses" Ende wie oben genannt haben, sondern tragisch enden. Wir von der DC appellieren hiermit am Verstand aller Schüler, mit Gewalt innerhalb und außerhalb der Schule aufzuhören. Es gibt auch andere Möglichkeiten der Auseinandersetzung, denn glücklicherweise gab Gott uns Gehirn und die Gabe, human zu diskutieren. Wo würde es denn enden, wenn wöchentlich mehrere Schüler mit Wunden oder blauen Augen nach Hause gehen müßten? Denkt bitte nochmals in Ruhe darüber nach. Danke ! (MTRSY)

Kinotip: Sieben


Diesmal ist der Kinotip eher als ein Test zu verstehen, da, wie ich meine, dieser Film nicht unbedingt empfehlenswert ist. Trotz Starbesetzung scheint dieser Film nicht ganz gelungen, da er an einigen Stellen etwas langatmig ist und es am Ende etwas verworren zugeht. Doch trotzdem ist es kein absolut mißlungener Film. Am Anfang steht der Mord am " Fettsack", wie er auch im Film genannt wird. Dabei sehen sich die beiden Polizisten David Mills ( Brad Pitt), der sich gerade nach Los Angeles hat versetzten lassen, und William Somerset ( Morgan Freeman), dessen Nachfolger Mills werden soll, da Somerset eine Woche später in Rente gehen soll. Die beiden können sich Anfangs überhaupt nicht riechen, aber als noch weitere Morde geschehen, bei denen es immer mehr Anzeichen für eine Vermutung Somersets gibt, nämlich daß die Morde alle von ein und demselben begangen worden sind und daß sie in Verbindung mit den einst im Mittelalter aufgestellten sieben Todsünden stehen. Diese Todsünden sind Maßlosigkeit, Habsucht, Trägheit, Hochmut, Wollust, Neid und Zorn. Sie kommen den Morden nach und nach auf die Spur, aber ihnen wird klar, daß sie nur die Spuren finden, von denen der Mörder will, daß sie sie finden. Merkwürdigerweise finden sie bei allen fällen keine Fingerabdrücke. Wenigstens lernen die Polizisten mit der Zeit miteinander auszukommen. Und Mills Frau spielt auch noch eine Rolle. (DjJ)

Unsere Natur: Die Ringelnatter

Die Ringelnatter ist eine bei uns heimische Schlangenart, die bis zu 25 Jahre alt werden kann und eine Länge von (M) 70 100 cm und (W) bis 2 m erreichen kann. Das an stehende oder langsam fließende Gewässer lebende Tier ist in der Lage, die Beute, wie z. B. einen Frosch, als ganzes Stück zu verschlingen (s. Bild rechts). Diese reicht für etwa zwei Monate. Als natürliche Feinde hat die Ringelnatter Greifvögel, Storch, Igel, Iltis oder Dachs. Da das Gehör im Kopf liegt, ist die Schlange taub. Doch damit kann sie Bodenerschütterungen wahrnehmen. Die lange Zunge ist beweglich und am Ende gespalten. Die feuchte Zunge kann Duftstoffe aus der Luft aufnehmen, die sie in zwei Einhölungen im Gaumen abgibt, so daß der Geruch aufgenommen wird. Die Ringelnatter hat eine Kleid aus Hornschuppen. Da dies nicht wächst, muß sich die Schlange immer wieder häuten. Das Weibchen legt im Sommer 30 bis 50 längliche Eier in den lockeren Boden. Nach 10 Wochen schlüpfen dann die etwa 15 cm langen Schlangenkinder.

PATCHE
von M. A. Martinez

Siamkatzen sind die einzigen Katzen, die blaue Augen haben. Sie erfreuen sich deshalb hoher Beliebtheit. Doch was passiert, wenn die Katze keine Katze ist? Der Novembernebel schleicht über den Boden wie ein Schatten und bedeckt die Spinnennetze mit Tautropfen, durch die sie zu Kunstwerken werden. Zwischen dem Tau und dem Nebel huscht ein Schatten. Ein schwarzweißer Schatten mit blauen Punkten. Es ist Patches, Vanessas Katze. Von ihrem Fenster im 1.Stock beobachtet sie Patches. Sie mag den Herbst. Man kann sich schön in die Ecke einkuscheln, mit einem Buch und heißer Schokolade oder aber ebensogut draußen einen Spaziergang machen. Der Sommer zieht einen raus, der Winter zwingt einen hinein ins Haus. Aber der Herbst macht einen frei in, seinen Entscheidungen, hinaus oder hinein zu gehen. Vanessa sieht noch, wie Patches eine Maus in ein altes Abflußrohr hinterherjagt, bevor sie sich auf ihr Bett wirft. Ihr langes, blondes Haar hängt wie glattes Lametta von der Bettkante und ihre Sianikatzen-Augen blicken richtungslos an die Decke. Sie denkt nach. Seit dieser Nachricht, daß zwei Häuser weiter ihre Nachbarn ermordet worden sind. Als die Polizei kam, wollte der Mörder sich nicht ergeben und wurde schließlich erschossen. Die Marmorstufen sind blutrot gefärbt und das Haus versiegelt. Vanessa hat den Mörder gesehen. Mit ihn gesprochen. Er hat sie angesprochen und gefragt, wo die Schulz' wohnen. Hätte sie es ihm nicht gesagt, sondern wäre reingegangen mit der Ausrede: "Ich. darf nicht mit Fremden reden.", wäre das Ganze nicht geschehen. Sie sieht den Mörder in ihrem Träumen. Wie er sie fragt. Wie sie schreit. Wie er sie packt. Wie sie schreit. Wie er den Revolver auf sie hält. Wie sie schreit. Wie er abdrückt. Wie sie schreit. Wie das Blut auf den Boden zuschießt. Wie sie schreit. Wie sie aufwacht. Wie sie schreit. Wie Patches sie dann ansieht. Als sie diese Nacht aufwachte und Patches ins Gesicht sah, glaubte sie für einen Moment das Gesicht dieses Mörders zu sehen. Aber im Moment hat sie nicht viel Zeit zum nachdenken. In einer Stunde muß sie zum Ballettunterricht. Als sie vier Stunden später auf ihrem Bett lag, war Patches bei ihr, Immer, wenn sie noch leicht schwitzend vom Ballett kommt, wartet Patches auf sie. Er weiß, daß sie dann in Streichellaune ist. Sanft streicht sie über seinen Bauch. Er schnurrt. Er sieht sie an, während sie ihn streichelt. Vanessa kennt diesen Blick. Es ist, als ob er sie fragt: Wie war es heute denn so? Plötzlich springt Patches auf Er spurtet hinunter und durch die Katzentür hinaus. Verdutzt bleibt Vanessa zurück auf ihrem Bett. Er hat das noch nie gemacht. Sie schaut auf ihre Hand, die gerade noch über seinen Bauch strich und schreckt hoch. Unter ihren Fingernägeln befindet sich frisches Blut. Es muß von Patches' Bauch kommen. Es ist zwar erst 22.00 Uhr, aber nachdem sie sich ihre Hände gewaschen hat geht sie ins Bett. Im Traurn steht wieder der Mörder vor ihr. Doch er fragt sie nicht nach dem Weg, sondern schaut sie nur an. Langsam geht sie auf ihn zu. Sie streckt ihre Hand aus und streichelt seinen Bauch. Sie streichelt Patches' Bauch. Vor ihr steht nicht der Mörder, sondern Patches. Sie wacht auf Vor ihr sitzt wieder Patches. Er schaut sie an. Nicht fragend, nicht spielend, sondern wie ein Raubtier seine Beute. Sie sieht noch wie er mit ausgezogenen Krallen zum Sprung ansetzt als es schon geschehen war. Sie schreit auf und rennt zu Lichtschalter. Als sie das Licht einschaltet sieht sie, wie Patches mit einer Fledermaus kämpft. Mit letzte Kraft fliegt die Fledermaus kreischend aus dem offenem Fenster. Doch etwas war falsch. Wollte Patches nicht auf sie springen? War da wirklich eine Fledermaus? Hatte sie das Fenster nicht geschlossen? Das Fenster ist geschlossen. Patches nicht da. Hat sie das etwa nur geträumt? Oder war es wahr? Sie ist zu müde, um nachzudenken. In ihrer Müdigkeit übersieht sie den Blutspritzer an der Wand von der Fledermaus. Und, wie diese sich in Luft auflösen. Vanessa geht in der Stadt spazieren. Sie denkt über die letzte Nacht nach. Plötzlich bleibt sie vor einem Schaufenster stehen. In dem Schaufenster stehen schon die Weihnachtsartikel. Sie bezieht sich die Dekoration. Die Rentierglocken bringen sie auf eine Idee. Sie geht sofort zum nächsten Tierfachhandel. Als sie das nächste Mal vom Ballett kam, hört sie die schon vertrauten Klänge. Um Patches Hals hängt eine kleine Glocke. Irgendwie fühlt sie sich so sicherer. Patches scheint diese Glocke nicht zu stören. Vielmehr scheint sie ihm zu gefallen. Und das beunruhigt Vanessa. Die Verkäuferin hat sie noch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß er sich an der Glocke stören würde. Doch es ist anders. Wenn er geht, macht er kleine Sprünge, damit man ihn schön. hört. Was sie aber noch mehr beunruhigt, ist die Tatsache, daß er ihr einmal gefolgt ist, ohne daß sie es bemerkte. Erst, als er wie sie die Treppe hinuntersprang, hörte sie die Glocke. Sie dachte, sie würde die Glocke schon so überhören, aber es kam ihr merkwürdig vor. Aber seit Patches die Glocke um den Hals hängen hat, träumt sie nicht mehr von diesem Mörder. Sie träumt von Martin. Er ist ein Junge aus ihrer Klasse. Er ist groß, blond, sportlich. Sie findet ihn toll. Auf der Klassenfahrt hat sie sich perfekt mit ihm. unterhalten. Er hat viel Sinn für Humor und kann gute Witze machen. Auch kennt sie keinen, der nicht mit ihm zurechtkommt. Sie kennt ihn schon seit der Grundschule und er wohnt nur ein Dorf weiter. Plötzlich streift etwas zwischen ihre Beine. Es ist Patches. Sie hat die Glocke schon wieder nicht gehört. Oder hat die Glocke wieder nicht funktioniert? Aber Hauptsache, die Glocke hält sie von den Träumen ab. Und warum sollte sie Angst vor Patches haben? Er ist doch nur ein harmloser Kater. Sie hebt ihn hoch und streicht mit ihrer Wange über seinen Kopf Er schnurrt Vanessa setzt sich auf das Bett und schaltet den Fernseher ein. Nachrichten. Aber was soll es? In den Nachrichten sprechen sie von erneuten Todesfällen in Vanessas Gegend. Die Opfer wurden alle mit aufgeschlitzten Hälsen gefunden. Alle waren sie verblutet, Ein mutmaßlicher Täter konnte noch nicht gefaßt werden, da zwischen den Opfern kein Zusammenhang besteht. Vanessa muß lachen. Sie mußte gerade an einen Agatha Christi Roman denken, den sie als Verfilmung gesehen hatte. Dort begann ein Täter wahllos Leute urnzubringen, um den eigentlichen Mord, um dem es sich drehte, zu vertuschen, Allerdings wurde er geschnappt. Da Vanessa sich aber nicht in einem Roman befindet, sondern in der Realität, glaubt sie nicht an etwas so spektakuläres. Obwohl es ja genial wäre. Vanessa geht raus. Es ist ein warmer Novembertag und die Sonne scheint. Sie genießt die frische Luft und mummelt sich in ihrer Jacke richtig ein. Solche Spaziergänge sind schön. Fast so schön wie Wanderungen. Nur man hat keinen Rucksack und wandert keinen ganzen Tag, sondern nur kurz um frische Luft zu schnappen. Auf dem Feld nebenan sieht sie Schafe, die dicht aneinander gedrängt versuchen sich vor der Kälte zu schützen. Sie muß noch kurz an die neuen Morde denken. Wenn nun zwischen den alten Morden und den neuen ein Zusammenhang besteht? Aber das ist unmöglich, da sie den. Mörder ihrer Nachbarn gefaßt haben. Bzw. getötet. Wenn ein Zusammenhang besteht, müßte es schon einen gemeinsamen Täter geben. Wie in dem Agatha Christi Roman. Wenn es wirklich so ist, wer ist dann das geplante Opfer? Plötzlich reißt etwas an ihrem Hals. Sie spürt nur noch den Schmerz, bevor sie umfällt. An ihrem Hals ist eine klaffende Wunde, durch die Blut auf den Boden sickert. Das Blut läßt eine Laache entstehen, in der Vanessa wie eine makabre Insel liegt. Das Blut verschmiert ihr Gesicht und verfärbt ihre Jacke. Und fließt langsam in den kleinen Ellebach, In Vanessas Zimmer sieht man Patches, wie er sich putzt. Mit seiner Zunge streicht er über seine Pfoten und sieht hin und wieder in den Spiegel und betrachtet sein Spiegelbild. Doch wenn man sich genau sein Spiegelbild ansieht, erkennt man nicht Patches, sondern den Mann, der Vanessa nach den Schulz gefragt hat. Den Mörder der Schulz. Der Mörder Vanessas.

Weinstreit
Hans, der römische Grundherr ging zu Syrus, dem Sklaven und lobte ihn für den Fleiß bei der Arbeit. Er gewährte ihm eine Pause, in der er essen und trinken durfte. Syrus nahm das Angebot an und erfrischte sich an den Speisen und am Wein. Hans war inzwischen bei Lucius und schaute ihm bei der Arbeit zu. Auch Lucius war ein gut arbeitender Sklave, der durchaus Lob verdiente. Er wollte sich gerade in dem Moment an den Speisen erfrischen, als Syrus wieder mit der Arbeit begann. Lucius nahm Platz, packte den Krug Wein und einen Becher und schüttete den Wein, der nicht da war, in das Glas. "Syrus, wo ist der Wein?" fragte Lucius wütend. "In meinem Magen." erwiderte Syrus hämisch. "Das wirst du bereuen. Gehe die Trauben quetschen, los!" befahl Lucius. "Du wagst es mir zu befehlen, du Landstreicher!" schrie Syrus auf und man konnte deutlich sehen, wie dick die Adern an der Stirn wurden. Schnell ergriff Lucius den Krug, schleuderte ihn in Richtung Syrus und es machte "desch" als er gegen Syrus Gesicht prallte. Mit einem blutverschmierten Gesicht wandte sich Syrus Hans zu. "Herr, sehen Sie was Lucius mir antat." beschwerte er sich. "Wes tatest du dies, Lucius?" fragte Hans den Sklaven Lucius streng. "Er trank den letzten Schluck des Weins und wollte keinen neuen quetschen, zudem schimpfte er mich einen Landstreicher, was meine Ehre verletzte. Herr, ich glaube die seinige Strafe ist gerecht, Herr." erklärte Lucius. "Was sagst du dazu?" fragte Hans zu Syrus. "Herr, es dürstete mich sehr und ich erfrischte mich am Wein, wie ihr es mir erlaubt hattet, trank einen Becher voll und war mir nicht dessen bewußt, daß der Wein fertig war, wie dem auch sei und ist und war, Lucius befahl mir, nachdem er feststellte, daß es keinen Wein mehr gab, Trauben zu quetschen, was nicht in seiner Macht steht. Die seinige Strafe ist ungerecht, und ich finde, daß auch er bestraft werden müsse, Herr." Hans beschloß nach langem Überlegen, daß die anderen Sklaven richten sollten. Es wurde eine Versammlung einberufen, die in der Kurie auf dem Marsfeld stattfand, zu der alle Sklaven des Grundherrn Hans eingeladen waren, Es wurde kurz die Auseinandersetzung wiedergeben und nun kam es auf das Urteil an. Der Zufall wollte aber, daß sich die Hälfte der Sklaven für, und die Hälfte gegen Syrus bzw. Lucius entschieden und so konnte kein Urteil gesprochen werden. "Herr, ihr wollt doch Lucius nicht ungestraft lassen." ertönte eine Stimme, eine andere Stimme mit den Worten "Herr, Lucius ist im Recht!" Hans ward daraufhin verwirrt und beschloß Lucius die Hand abzuhacken, da er den Krug geworfen hatte und Syrus die Zunge abzuschneiden, weil dieser Lucius beschimpft hatte. Doch Lucius erinnerte daran, daß ein Sklave mit nur einer Hand nicht viel Arbeit verrichten könne. Auch Syrus protestierte, da er schon bestraft ward. Zu guter Letzt einigte man sich darauf, daß Syrus Trauben quetschen solle, dafür aber auch einen Krug gegen das Gesicht Lucius werfen dürfe. Nachdem dies alles geschehen war und die Erntezeit da war, begab es sich, der Zufall wollte es nicht anders, daß eine Mißernte eintraf Hans konnte nichts verkaufen und hatte sein letztes Geld für neue Krüge ausgegeben. Hans war ruiniert. Er bewarb sich beim Konkurrenten Mithridates, der reicher war und arbeitete fortan als Knecht mit Einkommen. Lucius und Syrus bekamen auch einen Arbeitsplatz bei Mithridates. Syrus, der wegen seines Fleißes bei der Arbeit gelobt ward, durfte sich an den Speisen erfrischen. Er trank Wein und begann in dem Augenblick mit der Arbeit, als Lucius sich erfrischen wollte. Lucius trank auch Wein und begab sich an seinen Arbeitsplatz. Als nun Hans mit dem Trinken an der Reihe war, bemerkte er, daß es keinen Wein mehr gab, und er ... ENDE (MTRSY)

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