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Montag, der 5.2.1996

Das war's dann wohl
ADE DIURNUM CRITICUM

Dies ist leider die letzte Ausgabe der DC. Wegen eines Kontliktes muß die Zeitung aufgelöst werden. Alles begann damit, daß angeblich kein Thema vorhanden sei, welches zum schreiben geeignet war. Doch dem war nicht so! Trotz Aufforderung schrieben T.H. (DjJ) und S. Y. (MTRSY) keine Artikel. Der Streit setzte sich fort. Erst sollte die Zeitung auf Eis gelegt werden. Doch bald war von Auflösung die Rede. Da zu früheren Zeiten beschlossen wurde, daß die Mehrheit der Stammredaktion entscheidet, war das Ende voraus zu sehen. Auch das Geld sollte im Falle der Auflösung durch drei geteilt werden. Dies ist nun geschehen. Doch der Leser ist um sein Geld betrogen worden, nur weil das Durchhaltevermögen versagt hat. Zuvor war der Einblick in die finanzielle Akte jedem außer der Stammredaktion nicht erlaubt. Ich möchte dies nun offenlegen. Zuletzt war ein Betrag von 15,80 DM in der Kasse. DjJ und MTRSY haben jeweils 5,30 DM erhalten. Mein Anteil habe ich in diese Ausgabe gesteckt, damit der Leser noch etwas für das Geld bekommt. Deshalb hat diese Ausgabe ein Limit von 12 Stück-. Aber selbst das kann nicht entschuldigen, was angerichtet wurde. Ich hoffe, daß die Diurnum Criticum andere angeregt hat, eine Klassenzeitung zu führen. Gründer und Chefredakteur (VEgMS)

Für Interessenten
Jeder, der etwas aus dem Archiv der Diurnum Criticum haben will, kann dies gegen die jeweilige Kopiergebür erhalten. Auch kann jede Ausgabe noch nachbestellt werden. Bitte an VEgMS wenden.. P.S. Die zwei Artikel, die im laufe der Zeit nie erschienen sind, können aus bestimmten Gründen nicht weiter gegeben werden.

Von Metzen Times zur Diumum Criticum
Da die D.C. jetzt ihrem Ende entgegengeht, ist es an der Zeit, die Geschichte der D.C. einmal aufzugreifen. Am Anfang hieß sie noch Metzen Times und war nur als Gag gedacht. VEgMS stellte eine Ausgabe zusammen, da im Unterricht über Zeitungen gesprochen worden war. Die Metzen Times fand Anklang und wurde beliebt. Schnell war die Chefredaktion zusammengestellt. Die Metzen Times wurde umbenannt zur Diurnum Criticum. Es wurden Karikaturen und Artikel gekauft. Der Andrang damals war noch so groß, daß die D.C. wöchentlich Herauskam. Das Bild der D.C. war typisch. 1-2 Artikel Sport, 2-1 Artikel über die Schule und eine Geschichte. Da die D.C. auf die Klasse beschränkt war, wurden sogar Artikel über Klasseninterne Angelegenheiten geschrieben(z.B."Schwangere Mädchen"). Als die Sommerferien vorbei waren, gab es Gerüchte, daß die D.C. schon "tot" sei. Doch sie konnte sich über die Sommerferien hinweg halten und veränderte sich nur teilweise: Die Artikel weiteten sich über Politik und die Welt aus("Boykott gegen Frankreich", "Das Kruzifix Urteil"). Als die D.C. an Qualität gewann, nahm der Andrang an Artikeln rapide ab und Maßnahmen mußten getroffen werden: die erste monatliche Ausgabe der D.C. Nach einer Umfrage der D.C. wurde die Zeitung umgestaltet: es gab einen Comic, mehr Fotos und die Geschichten wurden als abgeschlossene Romane veröffentlicht. Es gab eine Witzseite und einen Kinotip. Anschließend standen Weihnachten und das neue Jahr vor der Tür und eine Weihnachtsausgabe wurde produziert. Der Artikelzufluß war im neuem Jahr schließlich. so niedrig, daß die Redaktion sich auflöste und die D.C. nach einem halbem Jahr(13 Ausgaben) schließlich starb. Bleibt nur noch zu sagen: Diurnum Criticum, wir werden dich vermissen! (MAM)

NOCHMAL

von M. A. Martinez

Reiner weißer Schnee liegt in den Bergen und auf den Bäumen der Eifel. Ober allein liegt eine eisige Stille. Dumpf dröhnt nur der Busmotor aus der Ferne. Er fahrt auf einer Bergstraße über einem teilweise zugefrorenem See. Plötzlich fahrt der Bus Schlangenlinien. Im letztem Moment versucht der Bus einem entgegen kommenden LKW auszuweichen, Doch er schafft es nicht, von der Straße ab uns stürzt den Hang hinab. Er überschlägt sich und landet in dem See, Durch das Eis gebrochen, versinkt er langsam. Es ist keiner in der Nähe, der die Schreie der Insassen hört. Sarah wacht auf Immer wieder hat sie diesen Alptraum. Sie stellt sich noch kurz an das Fenster, bevor sie sich wieder ins Bett legt. Doch sie ist nicht alleine. Eine alte Frau. mit langen, grauen Haaren steht an ihrem Fenster und schaut gedankenverloren hinaus. Leise sagt sie zu sich - "Es ist soweit." Sarah läuft schon seit einer halben Stunde in ihrem Zimmer umher. Sie kann sich nicht entscheiden, was sie auf die Klassenfahrt mitnehmen soll. Es ist eine Fahrt in die Eifel. Sie freut sich sehr darauf. Sie mag den Schnee und fährt vor allem gerne Ski. Sie hat den Alptraum schon wieder vergessen und packt mit heller Vorfreude ihre Reisetasche. In einem altem Fachwerkhaus, nicht weit entfernt, packt auch die alte Frau ihre Reisetasche. Kurz bevor sie den Reißverschluß an der Tasche zuziehen will, blickt sie aus dem Fenster und seufzt. Direkt neben dem Fenster hängt ein Bild der Frau, als sie noch jung, Sie sieht aus wie Sarah. Auch sie hatte das kastanienbraune Haar zu einem Zopf gebunden. Auch sie hatte die lebendigen braunen Augen, die heute wie die Haare ebenfalls grau und verschleiert sind. Sarah ist fertig mit packen. Sie stellt die Tasche neben die Türe. Sie wirft sich auf das Bett und löst ihre Haare aus dem Band. Sie stellt sich vor, wie die Klassenfahrt sein wird, Sie wird mit Anne, Sabine, Melanie, Andrea und Janine in einem Zimmer sein. Am Montag ist erstmal Ankunft. Am Diensttag stehen Schlittschuh- und Skilaufen auf dem Programm. Am Mittwoch wird das Kloster Maria Laach besucht und eine Schneewanderung gemacht. Am Donnerstag wird gepackt und abgehauen. Bis auf Mittwoch ein tolerierbares Programm. Sie stellt sich Bildhaft vor, wie sie mit ihren Schlittschuhen über das Eis gleitet und vielleicht wieder Sprünge versucht, obwohl sie es seit dem letztem Jahr eigentlich nicht mehr vor hatte. Sie sieht sich schon mit den Skiern den Hang hinunter sausen und sich in den Flammen des Busses umgekommen. Stop! Wieso kommt ihr plötzlich wieder dieses Bild in den Sinn? Es war nur ein Traum und hat mit der Klassenfahrt nichts zu tun. Sie schließt wieder die Augen und versucht, sich die Bilder vom Schlittschuhlaufen wieder vorzustellen. Doch das einzige, was sie sieht, ist wieder der Bus. Sie gibt auf Sie setzt sich an ihren Computer und ruft lustlos ein Engfischlernprogramm auf den Monitor. Wenn ihr der Tag schon mit einem Alptraum vermißt wird, dann kann sie auch gleich Englisch lernen. Eine Stunde später ruft Sabine an. Sie fragt ob Sarah Lust hätte, in die Stadt zu gehen. Sarah willigt ein und so treffen sie sich in der Stadt. "Hi, Sarah." "Hi.. Willst Du etwas bestimmtes in der Stadt oder hattest Du einfach nur so Lust mit mir einen Stadtbummel zu machen?" "Einfach nur so. Morgen fahren wir ja los, und vielleicht sehe ich etwas, was ich mir für die Fahrt kaufen kann, Einen chicen Pullover zum Beispiel. Freust Du dich schon auf die Fahrt?" "Eigentlich nicht. Ich habe so ein seltsames Gefühl." Die beidem schlendern. einfach nur so durch die Stadt. Sie halten manchmal an ein paar Schaufenstern an und gehen schließlich in irgendeinen Laden, Sarah ist ziemlich abwesend und achtet weder auf den Laden, noch auf die Klamotten. Sabine schaut sich interessiert um und probiert mehrere Sachen an. Schließlich hat sie eine schwarze Jeans und ein zu großes Oliver-Hemd an. Vor dem Spiegel stehend fragt sie, ob sie gut aussieht, "Na, wie sehe ich aus?" "Hm?" "Wie ich aussehe!" "Oh, ganz schön." Sarahs blickt schweift über Sabine hinweg. Plötzlich gleiten ihre Augen auf eine Frau, die gerade den Laden betreten hat. Es Ist eine alte Frau, mit grau-weissen Haaren und einem verschleierten Blick. Die Frau sieht sich um und erblickt Sarah. Sie lächelt und nickt leicht. Sarah nickt zurück und sieht die Frau weiterhin an. Irgend etwas ist mit der Frau."Sarah?" "Ja?", Sarah dreht sich wieder zu Sabine um. "Willst Du auch noch etwas anprobieren, sonst bezahle ich." "Bezahl Du nur. Ich geh nur mal kurz weg." Sabine schaut Sarah kurz verwirrt hinterher, bis sie dann zur Kasse geht. Sarah geht langsam zu der Frau hin, die sie eben beobachtet hat, "Entschuldigen sie, kenne ich sie?" Die Frau dreht sich um und schaut Sarah kurz an. "Ich denke schon." "Woher?" Die Frau zeigt auf einen Spiegel, der neben der Garderobe steht. Sarah schaut verwirrt hin. "Höre auf deinen Traum." Sarah dreht sie wieder zu der Frau hin, doch sie ist verschwunden. Sarah schaut in alle Richtungen, doch sie sieht nur Sabine, die ungeduldig am Eingang steht. Sarah läuft zu ihr. "Sag mal, hast Du auch diese komische Frau gesehen, die dort stand?" "Nein, Wieso" Ist etwas mit der?" "Nein, nein. Wohin jetzt?" "Keine Ahnung. Gehen wir einfach drauf los." "O.K." Während des ganzen Tages geht diese Frau Sarah nicht mehr aus dem Sinn. Sarah hat keine Lust mehr zum bummeln. Sie verabschiedet sich von Sabine und geht zum Bus. Während der Fahrt schaut sie in. die Dunkelheit hinaus, Die Lichter der Häuser lenk-en sie etwas ab und gönnt ihren Augen eine Entspannung, nachdem sie ständig mit ihrem Blick nach der Frau Ausschau gehalten hatte. Sie weidet sich an dem kaltem schwarz der Nacht, die schon um 18.00 einbricht. Die Lichter der Häuser wirken wie Inseln jenseits der Felder Sarah steigt aus dem Bus aus. Als der Bus die Türe schließt, wirft sie einen Blick auf die Personen, die gerade eingestiegen sind. Aus dem Flur des abfahrendem Busses starrt sie die alte Frau an. Sie bewegt ihre Lippen und obwohl Sarah sie nicht hört, weiß sie, was sie sagt: Höre auf den Traum. Reiner weißer Schnee liegt in den Bergen und auf den Bäumen der Eifel. Über allem liegt eine eisige Stille. Dumpf dröhnt nur der Busmotor aus der Ferne. Er fahrt auf einer Bergstraße über- einem teilweise zugefrorenem See. Plötzlich fährt der Bus Schlangenlinien. Im letztem Augenblick weicht er noch einem LKW aus, schafft es aber nicht und stür7t den Hang ab. Am anderem Ende des Sees steht eine alte Frau mit weiss-grauen Haaren und verschleiertem Blick. Mit Tränen in den Augen blickt sie zum Bus. Blickt zu Sarah. Ihr Gesicht ist blutüberströmt und sie hat die Augen geschlossen. Sarah schreit auf Sie sitzt aufrecht in ihrem Bett. Diesmal war der Traum genauer. Zu genau. Aber sie hat eine Idee. Am nächstem Morgen sitzt Sarah mit ihrer Klasse im Bus. Sie hat sich all ein Fenster gesetzt, ohne ihre Freundinnen. Vor der Abfahrt sie unbemerkt einen Sicherheitshammer von der Wand entfernt, denn sie fest umklammert in ihren Händen hält. Angestrengt achtet sie darauf, ob sie vielleicht den See aus ihrem Traum sieht. Sabine steht von den hinteren Sitzen auf und geht auf sie zu. "Hey, Sarah. Ist etwas?" "Oh, nein. Ich warte nur auf etwas." Sabine will noch fragend auf was, als der Bus plötzlich Schlangenlinien fährt und sie hinfällt. Sarah wartet keinen Moment, sondern zerschlägt sofort die Scheibe und springt aus dem fahrendem Bus hinaus. Sie fällt auf die Seite und rollt den Abhang hinunter. Aus ihrer Schläfe quillt Blut und in ihrem Gesicht klebt Schnee. Als sie unten ankommt, sieht sie noch, wie der Bus in den See stürzt. "Es ist genau wie dein Traum, nicht wahr?" Noch bevor Sarah sich überhaupt fragt, wer da spricht, antwortet sie. "Nicht ganz. Im Traum war ich noch im Bus... Sarah dreht sich um und sieht die alte Frau "...und sie..." "Ist schon gut. Du bist verletzt. Ruhe dich nur aus." "Wer sind sie?" "Es gibt Gegebenheiten, die wiederholen sich. Und manche wiederholen sich ständig. Auch ich habe in deinem Alter von so einem Unglück geträumt. Auch er wurde war. Du bist gewisser Maßen ich." Mit diesen Worten nimmt die Frau ein Medaillon von ihrem Hals und öffnet es. Drinnen ist ein Foto. Es ist die Frau, als sie in Sarahs Alter war. Sarah fühlt sich, als ob sie in einen Spiegel blickt. ENDE (MAM)

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